"Willy-Will-Rock-You" ließ die Schulaula beben
28Juni2008 Abgelegt in:Musik
So begann die
Unplugged-Band der Gastgeber mit den aktuellen
Hits „Bubbly“ von Colbie Caillat und „Dear Mr.
President“ von Pink, wobei es den jungen
Musikern in schöner Abstimmung von zwei
Westerngitarren, E-Bass und Sängerinnen gelang,
den Originalen recht nahe zu kommen. Mit
Bläsersatz, Querflöte und kompletter
Rockbesetzung klangen „Hypocrite“ vom
Salzach-Gymnasium in Maulbronn danach schon
merklich kräftiger und rockiger.
Die Pennäler wiesen mit
Songs wie „Lasse reden“ von den Ärzten und
Herbert Grönemeyers Deutschrockklassiker
„Alkohol“ auf ihr breites,
generationenübergreifendes Reportoire hin. Das
versprochene Soundgewitter lieferte dann die
Band „Disturbia“ von der
Ludwig-Uhland-Realschule Heimsheim, die mit
Eigenkompositionen im Stil von Metallica und
Lamb of God die Aula zum Beben brachte.
Begeistert vom Festival
zeigte sich Musiklehrer Bernd Kühlwein: „Super
Stimmung – das schreit nach Willyholung.“ Mit
jugendlicher Frische, sechs Frontladies und
Stücken von Green Day, Pink, Avril Lavigne und
dem abschließenden Bryan-Admans-Knaller „Summer
of 69“ sorgte „High Voltage“ (RS Rutesheim) für
gute Laune, wobei als „Oldie“ am E-Bass
Musiklehrer Andreas Serr ordentlich zum Groove
beitrug.
Die fünf 14 bis 15-jährigen
Pennäler von „Hypocrite“ (Gymnasium Maulbronn)
dagegen coverten ihre eigenen Lieblingsbands,
wie die Ärzte, die Sportfreunde Stiller, die
Toten Hosen und Revolverheld.
Mit klarem Sound aus
Keyboard, E-Gitarren, Bass und Schlagzeug
zeigten sie sich auch dem Schmusesong „Never say
Goodbye“ von Bon Jovi gewachsen. Bevor zum
Abschluss des Festivals die Gastgeberband
„Adapter“ in die Saiten griff, ließ
Neuntklässler André Schleicher mit einer
„Beatbox“-Einlage das Publikum staunen, darunter
– wacker auch dem übrigen Soundgewitter
standhaltend - Bürgermeister Bernd Kielburger,
Direktor Roland Kröner und dessen Stellvertreter
Rainer Geschwindner vom benachbarten
Lise-Meitner-Gymnasium (LMG). Eher ruhig ging
„Adapter“ das Finale an, mit dem
Sixties-Klassiker „Riders on the Storm“ (Doors),
wobei Sologitarrist Yanek Aman (9A LMG) quasi
als Tüpfelchen auf dem „i“ bei seinem
Gitarrensolo mit dem Instrument über dem Kopf an
Altmeister Jimi Hendrix erinnerte. Richtig
punkig wurde es schließlich, nachdem die bestens
gelaunte Frontfrau Lisa Kofler als Specialguest
noch Ex-Bandmitglied Etienne „Edi“ Zimmermann
auf die Bühne holte, um gemeinsam Basket Case
von Green Day zum Besten zu geben.
Dass man sich um die
Zukunft der Gastgebertruppe keine Sorgen machen
muss, zeigte die fabelhaft den E-Bass zupfende
Siebtklässlerin Leonie Geisler sowie Babette
Gawlick (Klasse 9D), die bei „Durch die Nacht“
von Silbermond ihr Debüt als Sängerin gab.
Schlechthin zeigten die Bandmitglieder eine
instrumentale Vielseitigkeit. Nicht nur
Bandleader und Rektor Dieter König wechselte
munter zwischen Gitarre, Bass und Piano, auch
Gitarrist Top Malter zeigte beim abschließenden
Zugabesong „Hate to say I love you so“ von den
„Hives“, dass er das „Slapping“ auf dem E-Bass
meisterhaft beherrscht. Getragen von einem
sicheren Schlagzeugfundament (Jonas v. Butler
9B), differenzierten und gekonnten Übergängen
zwischen den Stücken, stellten die Mitglieder
der Gastgeberband unter Beweis, dass sie in
diesem Jahr nochmals merklich dazugelernt haben.
Schulleiter Dieter König
freute sich über den friedlichen Verlauf des
Abends, dankte den Sponsoren aus dem örtlichen
Bäcker-, Metzger- und Bankgewerbe und versprach
auch fürs nächste Jahr wieder „Pop und Punk bei
Willy-Brandt“. Darüber hinaus freue sich die
Schule auf das „Goldene Mikrofon“, das ihr vom
Popbüro Baden-Württemberg im Juli für ihre
hervorragende schulmusikalische Arbeit verliehen
wird. „Vielleicht überreicht uns ja Xavier
Naidoo in Mannheim persönlich die Urkunde“,
hofft König. ufa