Exkursion ins DDR-Museum Pforzheim

DDR-Museum
Am Freitag, den 19.04.2024, unternahmen die Teilnehmer des LemaS-Projekts „Zeitgeschichte“ (LemaS = Leistung macht Schule) gemeinsam mit weiteren interessierten Zehntklässlern und den Lehrkräften Frau Vogel und Herrn Karsch eine Exkursion nach Pforzheim, um das dortige DDR-Museum zu besichtigen. Dieses wurde 1998 von Klaus Knabe gegründet und ist bis heute das einzige Museum in den westlichen Bundesländern, das sich mit der Geschichte der DDR-Diktatur (1949-1990) befasst.
Vor Ort wurden wir bereits von Herrn Gorenflo erwartet, der uns durch das gesamte Museum führte. Anhand thematisch aufgebauter Räume konnten wir verschiedene Aspekte des DDR-Alltags betrachten, u.a. die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik als sozialistischer Staat, das Erziehungssystem, Ost-West-Kontakte, die innerdeutsche Grenze und schließlich das Ende der DDR durch die Friedliche Revolution und die Wiedervereinigung. Die vielen unterschiedlichen und passenden Exponate reichten vom heute bekannten Sandmännchen, das aus der DDR kommt, über konservierte Geruchsproben von Oppositionellen bis hin zu einem erhaltenen Abschnitt der Berliner Mauer.
Besonderen Eindruck hinterließen zwei ausgestellte Sturmgewehre vom Typ AK-47 (Kalaschnikow). Die Grenzsoldaten mussten – dem Schießbefehl entsprechend – mithilfe solcher Waffen scharf auf so genannte „Republikflüchtlinge“ schießen, und zwar auch dann, „wenn die Grenzdurchbrüche mit Frauen und Kindern erfolgen.“ Schätzungsweise sind etwa 1000 Menschen beim Fluchtversuch an der innerdeutschen Grenze und der Berliner Mauer gestorben.
Frieden, Freiheit, Demokratie, Rechtstaatlichkeit und Wohlstand stellen keine naturgegebenen Selbstverständlichkeiten dar. Dies konnten 79 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und 34 Jahre nach der SED-Parteiendiktatur heranwachsende junge Menschen erkennen. Hierzu leistet das Team des Pforzheimer DDR-Museums als „Lernort Demokratie“ einen wertvollen Beitrag und bewahrt die Erinnerung an die deutsch-deutsche Geschichte – herzlichen Dank dafür.
RL Bastian Karsch
© WBRS 2024